Tagebuch einer Genussreise – mein Trip nach Südafrika mit Benguela Diamonds

Ende Okto­ber reis­te ich – bereits zum zwei­ten Mal in die­sem Jahr – nach Süd­afri­ka. Mei­ne Mis­si­on: Für die Dia­man­ten­sa­fa­ri von Ben­gue­la Dia­monds ein exklu­si­ves Menü zu ent­wi­ckeln und für das zukünf­ti­ge Küchen­team auf­zu­be­rei­ten. Eine Rei­se, auf der es wie­der viel Neu­es zu ent­de­cken und zu pro­bie­ren gab… Die deut­sche Geschäfts­füh­re­rin von Ben­gue­la Dia­monds kam wäh­rend mei­nes ers­ten Süd­afri­ka-Auf­ent­halts auf mich zu und mach­te mich mit ihren Berich­ten von den Safa­ris und vor allem der fri­schen Mee­res­kü­che und Pro­dukt­viel­falt an der süd­afri­ka­ni­schen West­küs­te neu­gie­rig. Ich wit­ter­te eine span­nen­de Chan­ce, die geschmack­vol­len Erfah­run­gen von mei­nem ers­ten Süd­afri­ka-Besuch ver­tie­fen und den Auf­bau des kuli­na­ri­schen Teils der Ben­gue­la-Rei­sen mit­ge­stal­ten zu kön­nen. Tja…und so lan­de­te ich also ein wei­te­res Mal in Süd­afri­ka – im wahrs­ten Sin­ne des Wortes. 

Dienstag, 24. Oktober

Diens­tag Nach­mit­tag kam ich in Kap­stadt an – was jedoch noch nicht das Ziel mei­ner Rei­se war. Gemein­sam mit Wynand Hen­drik­se – Grün­der und Dia­man­ten­tau­cher bei Ben­gue­la Dia­monds – und Gary Staf­ford – Pro­fes­sor für Pflan­zen und Mee­res­bio­lo­gie an der Uni­ver­si­tät von Stel­len­bosch – ging es nach einem char­man­ten Emp­fang vom Flug­ha­fen aus direkt wei­ter Rich­tung Port Nol­loth. Die klei­ne Hafen­stadt an der West­küs­te ist der Aus­gangs­punkt für die aben­teu­er­li­chen Dia­man­ten­sa­fa­ris von Ben­gue­la Dia­monds – und mei­ne krea­ti­ve Arbeits­stät­te für die kom­men­den Tage. Gäs­te der ein­tä­gi­gen, exklu­si­ven Rei­se ver­brin­gen luxu­riö­se Stun­den in einer kom­for­ta­blen Strand­vil­la und bege­ben sich mit geschul­ten Gui­des im Ben­gue­la Strom auf Edel­stein­su­che. Beglei­tet wird die­ses ein­zig­ar­ti­ge Ereig­nis selbst­ver­ständ­lich auch stets mit her­aus­ra­gen­der Kuli­na­rik – und da kam ich ins Spiel. Die neun­stün­di­ge Auto­fahrt nutz­te ich, um das Team bes­ser ken­nen­zu­ler­nen und mich schon ein­mal in das Pro­gramm der nächs­ten Tage ein­füh­ren zu las­sen. Im berühm­ten “Day­house” – einer hel­len, wun­der­schö­nen Strand­vil­la mit fan­tas­ti­schem Aus­blick – ange­kom­men, gönn­ten wir uns nach der lan­gen Rei­se noch einen groß­ar­ti­gen Mit­ter­nachts­im­biss: fri­sche Lan­gus­ten, direkt aus dem Meer. Dazu ein wenig Salat – fer­tig! Der per­fek­te Start in sechs span­nen­de Tage.

Mittwoch, 25. Oktober

Auf­ge­wacht bei Mee­res­rau­schen und Son­nen­schein – fast ein biss­chen wie Zuhau­se. Jet­lag? Gott sei dank nicht! Zwi­schen Sylt und Süd­afri­ka gibt es näm­lich kei­ne Zeit­ver­schie­bung. So konn­ten wir aus­ge­schla­fen und gestärkt gleich mit unse­rem ers­ten Pro­gramm­punkt star­ten. Gemein­sam mit Gary streif­te ich auf der Suche nach aus­ge­fal­le­nen Zuta­ten, aus denen ich spä­ter ein mehr­gän­gi­ges Süd­afri­ka-Menü mit einem Hauch Söl’ring Hof Phi­lo­so­phie kre­ieren könn­te, durch die Dünen und fel­si­ge Küs­te des Atlan­tiks. Das Ergeb­nis unse­rer Suche waren über zehn ver­schie­de­ne Algen, fünf ver­schie­de­ne Schne­cken – u.a. eine Napf­schne­cke, die ich noch nie zuvor gese­hen habe –, rie­si­ge See­oh­ren, ver­schie­dens­te Muscheln, See­igel und Okto­pus­se. Beson­ders Letz­te­re haben mich fas­zi­niert: Wenn man den Arm eines Okto­pus­ses in den Fel­sen ent­deckt, sucht man sich eine Muschel, öff­net die­se und legt sie behut­sam ins Was­ser, das lockt sie an. Eben­falls beein­dru­ckend fand ich Eck­lo­nia maxi­ma, eine ganz beson­de­re Algen­art, bei der “maxi­ma” wört­lich zu neh­men ist: Sie kann bis zu fünf Meter lang wer­den und ihr sehr sta­bi­ler, hoh­ler Kör­per dien­te ursprüng­lich für den Bau der seit der WM 2010 berühm­ten Vuvuz­elas! Dass die­se Alge aber nicht nur Lärm, son­dern auch Genuss garan­tiert, durf­te ich spä­ter auch noch her­aus­fin­den. Als Bota­ni­ker konn­te Gary mir zu allen Lebe­we­sen und Pflan­zen zahl­rei­che Infor­ma­tio­nen geben. So ist es vor allem der häu­fig über dem Ben­gue­la Strom auf­tre­ten­de Nebel, der die umlie­gen­de Flo­ra mit Was­ser ver­sorgt und die­se dadurch ihr spe­zi­el­les, sal­zi­ges Aro­ma erhält – die per­fek­te Basis für mei­ne kuli­na­ri­schen Plä­ne, die lang­sam Form annah­men. Und nicht nur ich kam auf den Geschmack des Mee­res. Auch zwei Bren­ner der FAUDE fei­ne BRÄNDE waren mit auf Ent­de­ckungs­tour und über­leg­ten sich, vor Ort einen exklu­si­ven Gin mit den Trä­ger­aro­men des Mee­res und der Algen her­zu­stel­len – das wür­de auf­re­gend wer­den.

Donnerstag, 26. Oktober

Am nächs­ten Tag ein wei­te­res Aben­teu­er: Ich wür­de Wynand auf eine der berühm­ten Dia­man­ten­sa­fa­ris beglei­ten, um mir einen leb­haf­ten Ein­druck von der Arbeit von Ben­gue­la Dia­monds zu bekom­men. Vom Hafen aus ging es mit einem klei­nen Zubrin­ger­boot zum eigent­li­chen Dia­man­ten­boot. Mit die­sem fah­ren die Gäs­te raus auf den küh­len Strom – der tat­säch­lich noch käl­ter ist, als unse­re Nord­see – und tau­chen an ver­schie­de­nen Stel­len nach den Edel­stei­nen. Mit einer Art “Staub­sauger” fährt man über den Mee­res­bo­den und sor­tiert im Anschluss gemein­sam den gesam­mel­ten Inhalt nach Dia­man­ten. Ich konn­te es kaum fas­sen, als ich sel­ber einen 1.3 Karat gro­ßen Stein in den Hän­den hielt – ein unbe­schreib­li­ches Gefühl! Zurück am Fest­land hieß es dann: fokus­sie­ren und pro­bie­ren! Denn das Menü für Ben­gue­la Dia­monds woll­te fer­tig gestellt wer­den.

Freitag, 27.Oktober

Es wur­de lang­sam ernst. Nach einer klei­nen Kräu­ter­ern­te am frü­hen Mor­gen star­te­te ich mit zahl­rei­chen neu­en sowie alt­be­kann­ten Köst­lich­kei­ten im Gepäck wie­der Rich­tung Kap­stadt. Dort ging es direkt in die Küche, um die gesam­mel­ten Ein­drü­cke, Gerü­che und Ideen in der Küche des Eller­man House – ein Luxus­ho­tel und der exklu­si­ve Part­ner von Ben­gue­la Dia­monds – in Geschmä­cker und Gerich­te zu ver­wan­deln. Gemein­sam mit den Köchen des Hotels ging ich Schritt für Schritt das neue Menü durch und berei­te­te sämt­li­che Rezep­tu­ren und Anwei­sun­gen auf Eng­lisch vor, so dass es von den zukünf­ti­gen Pri­vat­kö­chen von Ben­gue­la Dia­monds für die Gäs­te im “Day­house” pro­blem­los zube­rei­tet wer­den kann.

Samstag, 28.Oktober

Das gro­ße Fina­le: Seri­en von Töp­fen, Tel­lern und Schüs­seln beglei­te­ten uns und die Gäs­te durch den Abend. Mit reich­lich Unter­stüt­zung vom sen­sa­tio­nel­len Team des Eller­man House konn­ten wir das ers­te, exklu­si­ve Ben­gue­la Dia­monds-Menü und dazu pas­sen­de Wei­ne prä­sen­tie­ren:

Snacks

Afri­ka­ner | roos­ter­koek | nas­tra­ti­um Angel­fi­sh | water­flower | hor­se­ra­dish West Coast oys­ter | Grape­fruit | Chili

Yel­low­tail

Cucum­ber | Ice­plant | Citrusdal’s Lemon Wide Half Ries­ling 2014

King­klip

Algae | Peri­wink­le Lim­pet Sijnn “Sai­gnee” 2013

Oryx

Gems­quash | Mush­rooms | Cha­kala­ka Bel­ling­ham “Homes­tead Series” Pino­ta­ge 2015

Naart­jie

Cas­hew | Buchu Gra­ham Beck “Bliss Demi Sec” NV

Petit four

Sea Salt Tof­fee Soft­kis­ses | Honey­bush Sable | Blueber­ries KWV 10 year Pot Still Brandy

Und dann…

… war es auch schon wie­der vor­bei. Am Sonn­tag ging es über Dubai zurück nach Ham­burg und von dort aus direkt wei­ter nach Sylt, um pünkt­lich um 18.25 Uhr für unse­re 44 Gäs­te wie­der in der Küche des Söl’ring Hof zu ste­hen. Und für genau sol­che (Genuss-)Reisen lie­be ich mei­nen Beruf.